Um zur Kieler Woche zu kommen muss man ziemlich zeitig aufstehen, wenn man in einem Hotel in Cottbus nächtigt. Die Betten waren echt gut, dies machte die Trennung von der Lagerstätte aber umso schwieriger. Leider ist mir der Name des Hotels nicht bekannt, so muss das Lob an Unbekannt vergeben werden. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den langen Weg zur Kieler Woche, vorbei an der größten Flughafenbaustelle (Schönefeld), dann am Flughafen mit dem größten Empfangsgebäude (Tempelhof) und an einem Flughafen wo Flugzeuge starten und landen (Tegel). Das Niveau der Gespräche in so einem Bandbus ist mit zunehmender Dauer vergleichbar mit dem von Grundschülern bloß mit stark erweiterten Wortschatz und mit einem ausgeprägten Wissen in der Sparte Bodyhorror. Die Biervorhersage legte sich auf Jever fest, desweiteren wurde über die Marke Radeberger diskutiert, was aber in keinerlei Verbindung zur Vorhersage stand. Nach endlosem Gefahre kamen wir dann endlich im Olympiahafen von Schilksee an, der schon 1936 und 1972 Austragungsort der Olympischen Segelwettbewerbe war. Und was gab es am Tresen im Zelt? Jever und Radeberger. Da stellt sich langsam die Frage sind wir Bierpropheten, war es nur glücklicher Zufall oder doch nur einfach die jahrelange Erfahrung?
Kieler Woche die größte Party Norddeutschlands
Bevor wir loslegen konnten gab’s erstmal Labskaus im el mövenschiss und natürlich musste in die Playlist zur Kieler Woche noch das ein oder andere Seemannslied mit eingefügt werden. Die erste Runde lockte wie gewohnt Familien und Besucher in’s Zelt, die dann in der zweiten Runde durch ortsansässige Partygänger abgelöst wurden. Um 0.00Uhr musste dann auch Ruhe sein, so bauten wir dann in Windeseile ab (auch physisch), wir wollten ja nochmal ins Luzifer um uns endgültig abzuschießen. Das muß auch ganz gut geklappt haben, leider ist eine detaillierte Schilderung nicht möglich wegen einer plötzlich eingetretenen Amnesie. Man kann sich das ganze aber so vorstellen, wie wenn ein paar aus dem Zoo entlaufene Affen in ein Wohnzimmer eindringen. Am Hafen wurde dann auch noch ein Video gedreht und dann ging es ab in die Heia auf den wirklich sehr bequemen und innovativen Chill-Möbel-Säcken der Firma HipSit. Unangenehm ist es natürlich, wenn man dann zwei Stunden später in einer laufenden Fernsehsendung des Offenen Kanals wieder aufwacht.